Hauptkirche Apóstol Santiago

In historischen Texten, die sich auf die Kapitulation der Guanchen-Häuptlinge beziehen, wurde bereits auf einen 1496 dem heiligen Jakobus geweihten Ort hingewiesen. Diese Kirche kann somit als das erste Gotteshaus auf der Insel betrachtet werden, obwohl sie erst im 16. Jh., nach mehreren Bauphasen, die heutige Größe und Gestalt erhalten hat. Laut dem Dichter Antonio de Viana und den Historikern Juan Núñez de la Peña und José de Viera y ClavijoIn wurden in ihrem Taufbecken die neun Guanchen-Häuptlinge getauft. Nach verschiedenen Restaurierungs- und Bauphasen hat diese Pfarrkirche ihre heutige Gestalt mit zwei Kapellen, die das Presbyterium und die Sakristei flankieren, erhalten. 1714 wurde der Turm hinzugefügt und im 20. Jh. ließ man sie erweitern, um die Fassade zu vergrößern. In ihrem Innern befindet sich ein der heiligen Barbara geweihtes Retabel aus dem 18. Jh., das Pedro Duque Cornejo zugeschrieben wird und als Juwel des kanarischen Barocks gilt. In dem von Antonio Álvarez geschaffenen Retabel der Barmherzigkeit aus dem vorherigen Jahrhundert sind die Skulpturen des Christus der Barmherzigkeit, die Schmerzensmutter und der Evangelist Johannes zu bewundern. Weitere bedeutsame Skulpturen sind die des heiligen Isidor von Madrid, der heiligen Lucia und des heiligen Franziskus. Das dem Apostel Jakobus geweihte Presbyterium zeichnet sich durch sein aus dem Jahr 1680 stammendes Mudéjar-Tafelwerk aus. Die Pfarrkirche beherbergt außerdem Gemälde von großem historischen und künstlerischen Wert wie den heiligen Thomas von Aquin und eine Darstellung der Kreuzigung Christi. 1983 wurde diese Kirche zum Kulturgut und zum nationalen historischen Denkmal erklärt.