Wanderweg der Sinne

Wanderweg mit niedrigem Schwierigkeitsgrad in Santa Cruz - La Laguna

Der Landschaftspark Anaga bietet durch die Möglichkeit einer Wanderung im Feuchtwald ein wahrhaft besonderes Erlebnis, das wohl einzigartig ist. Geben Sie sich ganz Ihren Sinnen hin und freuen Sie sich auf den Weg, den wir Ihnen vorschlagen. Wir laden Sie ein, mit jedem Ihrer Sinne die Geheimnisse des Lorbeerwaldes zu entdecken.

Der Wanderweg

Wo befindet er sich?

El Sendero de los SentidosDer Wanderweg liegt im Landschaftspark Anaga in einem Gebiet, das traditionell als Las Montañas bezeichnet wurde. Dieser Park erstreckt sich über einen Großteil des Gebirgsmassivs im Nordosten Teneriffas.

Der Landschaftspark Anaga ist 14.419 Hektar groß und liegt in Teilen der Gemeinden La Laguna, Santa Cruz de Tenerife und Tegueste. Es handelt sich um ein schroffes Gelände mit außergewöhnlichen Naturressourcen und einem besonderen kulturellen Erbe, wo es ein harmonisches Zusammenspiel unterschiedlicher, wunderschöner Landschaften gibt, das nur dank der harmonischen Koexistenz von Mensch und Natur in diesem von rauer Anmut geprägten Gebiet möglich ist.

Der Wanderweg beginnt an der Wegkreuzung Cruz del Carmen, wo sich auch das Besucherzentrum befindet. Dort erhalten Sie umfassende Informationen über dieses Gebiet, dessen Biovielfalt einzigartig in Europa ist. Besuchen Sie es!

Merkmale und Verlauf

Croquis del Sendero de los SentidosDer Wanderweg der Sinne verläuft auf einem alten Camino Real, einem königlichen Weg, der die Dörfer in Anaga mit der Stadt La Laguna verband. Ein Teil des Verlaufs wurde wieder hergerichtet, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, von der Kreuzung Cruz del Carmen bis zum Mirador del Llano de los Loros den Reichtum des Lorbeerwaldes zu fühlen, seine unterschiedlichen Texturen, seine Farben, sein Aroma, die Geräusche, die im Herzen des Waldes entstehen...

Sie können diesen wunderbaren Weg auf drei unterschiedlichen Streckenabschnitten durch ein ganz besonderes Erlebnis für die Sinne kennenlernen.

1. Wecken Sie Ihre Sinne

Lassen Sie sich von dem Aroma und der Feuchtigkeit des Waldes leiten. Ausgestattet mit einem Laufsteg und einer kleinen Terrasse ist dieser Abschnitt für Menschen mit körperlicher Behinderung oder mit einer Sinnesbeeinträchtigung bestens geeignet.

  • Länge: 340 m
  • Schwierigkeitsgrad: niedrig
  • Höhenunterschied: 6 m
2. Lassen Sie sich überraschen

Sie sind Teil der Geschichte dieses Ortes. Dieser Abschnitt des Wanderwegs ist ein Rundweg, der zum Teil auf dem alten Camino de Las Montañas verläuft. Das erkennen Sie an dem festen Bodenbelag und den in Stein gehauenen Stufen. Darüber hinaus ist er mit einer Brücke und einem erhöhten Laufsteg ausgestattet.

  • Länge: 544 m
  • Schwierigkeitsgrad: niedrig
  • Höhenunterschied: 20 m
3. Die verborgenen Schätze des Feuchtwaldes

Entdecken Sie mit Ihren Sinnen das Geheimnis, das der Feuchtwald birgt. Dieser ebenfalls als Rundweg angelegte Abschnitt verläuft auf festem Bodenbelag und besitzt zur Höhenüberwindung ab und zu eingearbeitete Stufen. Er besitzt einen Zugang zum Aussichtspunkt Llano de los Loros und besitzt auch einen erhöhten Laufsteg.

  • Länge: 1272 m
  • Schwierigkeitsgrad: niedrig-mittel. Er besitzt Abschnitte mit steilem Anstieg.
  • Höhenunterschied: 100 m

Das Projekt „Wanderweg der Sinne“

Das Projekt „Wanderweg der Sinne“ ist das Ergebnis aus der Zusammenarbeit zwischen der Tenerife Tourism Corporation und der Abteilung für Nachhaltigkeit, Territorium und Umwelt des Inselrats von Teneriffa (vertreten durch die Geschäftsstelle Landschaftsparks Anaga).

Ziele:

  • dem durchschnittlichen Touristen das aktive Freizeitangebot von Teneriffa näher bringen
  • neue touristische Produkte und Serviceleistungen fördern
  • den lokalen Ressourcen Geltung verschaffen

Das Projekt ist Teil des Plans zur Dynamisierung des touristischen Produktes „Tenerife Acoge“ und wird durch den EFRE, einem Strukturfonds der EU, finanziert.

Warum die Sinne?

El proyecto del Sendero de los SentidosDie beste Art den Zauber des Waldes zu erfassen, ist, sich ihm zu nähern, ihn zu erkunden und ihn durch die eigenen Sinne zu spüren.

In Stille zu wandern, sich den eigenen Empfindungen hinzugeben, ist ein ganz besonderes Erlebnis.

Danach werden Sie die Einzigartigkeit dieses uralten Waldes, dieses Jahrmillionen alten Relikts, mit seinen vielen einzigartigen Arten, besser verstehen.

Sie können so die Geschichte und die Nutzung der Orte an diesem Weg kennenlernen, der die Ortschaften des Anaga-Gebirges mir der Stadt La Laguna verbindet.

Unser Wunsch war es, dass dieser Weg zumindest teilweise für jedermann zugänglich ist. Er ist so gestaltet, dass er für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich ist, bietet aber jedem von uns die Möglichkeit, den Wald auf seine eigene Art und Weise zu erleben.

Ein dynamisches Projekt

Der Wanderweg der Sinne ist ein offenes Projekt. Es soll nicht nur die Art, wie wir den Wald empfinden und verstehen, abwechslungsreich gestalten und verbessern, sondern es soll auch eine Möglichkeit schaffen, eine Verbindung zwischen den Menschen mit der Verwaltung eines Natur- und Kulturerbes, wie es der Landschaftspark Anaga ist, herzustellen.

In dieser ersten Phase können Sie den Weg frei benutzen, wobei es jedoch einige Regeln zu beachten gilt.

Derzeit existieren zwei Nutzungsarten:

  • Die Wanderung ohne Führung, nur mit der Broschüre und den Hinweisschildern folgend.
  • Die Wanderung mit Führung. Wir arbeiten daran, dass Sie diesen Service über das Besucherzentrum Cruz del Carmen in Anspruch nehmen können.

Demnächst erhalten Sie im Besucherzentrum und in dem zukünftigen Service-Shop von Cruz del Carmen noch weitere Dinge (Hefte, thematische Führer, Audioführer…), um mehr über den Wanderweg der Sinne und das Natur- und Kulturerbe des Parks zu erfahren, und können auch Andenken an Ihren Besuch erstehen.

Zu diesem Projekt können Sie auch beitragen, indem Sie am Freiwilligen-Programm des Landschaftsparks Anaga teilnehmen.

Sie können sich an verschiedenen Aktionen zur Rettung des Natur- und Kulturerbes des Landschaftsparks Anaga beteiligen: die Erhaltung von Wegen und traditionellen Pfaden, die Wiederbelebung mündlicher Überlieferungen, Teilnahme an Aktionen zur Wiederaufforstung usw.

Regeln zur Nutzung des Wanderwegs

Allgemeine Empfehlungen

An diesen Ort sollten Sie warme Kleidung mit sich führen, denn der feuchte Passatwind lässt einen leicht frieren.

Denken Sie daran, dass Sie sich in einem höchst verletzlichen Naturraum befinden. Verlassen Sie nicht den ausgeschilderten Weg und reißen Sie weder Pflanzen noch andere Bestandteile der Natur aus dem Boden oder schneiden Sie sie ab.

Wenn Sie Pflanzen berühren möchten, dann tun Sie es bitte mit äußerster Vorsicht. Lassen Sie nirgendwo Abfall (einschließlich Bioabfall) zurück.

Gehen Sie, auch wenn die Strecke kurz ist, zusammen mit wenigstens einer anderen Person. Tragen Sie zum Wandern angemessene Kleidung und Schuhwerk, Mütze oder Hut, Sonnenschutzmittel und Regenjacke, wenn es die Wetterverhältnisse erfordern. Wenn der Boden feucht ist, könnte ein Gehstock nützlich sein. Nehmen Sie auch immer etwas Wasser zum Trinken mit.

Um mehr zu wissen

La Cruz del Carmen und der Weg
Der Ort Cruz del Carmen

Para saber más del Sendero de los SentidosLa Cruz del Carmen war ein strategischer Verbindungsort für die Einwohner von Afur, El Batán, Las Carboneras, Casas de la Cumbre und Taganana sowie der ehemaligen Inselhauptstadt La Laguna.

Es handelte sich um einen Treffpunkt und eine Raststätte, wo sich mehrerer Wege kreuzten. Ab hier nahm man den Camino Real de Los Loros, um nach La Laguna hinunterzugehen, um dort seine Produkte zu verkaufen. Es war aber auch ein Ort, an dem man Halt machte, wenn man die Verstorbenen der Dörfer von Las Montañas zum Begräbnis auf den Friedhof von La Laguna brachte.

Die Gegend war auch ein guter Ort Punkt für den Tauschhandel zwischen den Dörfern. Die Einwohner von Las Carboneras stiegen mittwochs und sonntags nach Cruz del Carmen hinauf, sodass sich Menschenschlangen mit Personen bildeten, die Holzkohle, Kartoffeln, Kohl, Zucchini usw. transportierten.

Die Kapelle Cruz del Carmen

Im Jahre 1836 stellte man ein Kreuz an der Wegkreuzung auf, um die zu Fuß vorbeiziehenden Personen zu segnen, und im letzten Viertel des 19. Jh. wurde eine kleine Kapelle auf dem Platz errichtet, auf dem vorher das Kreuz gestanden hatte, das nun rechts vom Eingang der Kapelle zu sehen ist. 1961 wurde dann mithilfe des Försters der Zone die Kapelle gebaut, der ein Abkommen mit den passierenden Fußgängern geschlossen hatte, nach dem diese für jeden Stein, den sie mitbrachten, ein Bündel Brennholz erhielten.

Später wurde der Bau erweitert, bis er die heutigen Ausmaße der Kapelle der Heiligen Jungfrau von El Carmen erreichte, in der eine Skulptur mit textiler Bekleidung von ihr zu sehen ist, die jedoch keinen hohen künstlerischen Wert besitzt.

Der Aussichtspunkt Cruz del Carmen

Er wurde 1934 zusammen mit dem Aussichtspunkt Jardina gebaut, nachdem die Landstraße von La Laguna nach Cruz del Carmen fertiggestellt worden war.

Es handelt sich um eine halbrunde gepflasterte Konstruktion mit einem Geländer aus Zement. Am Rand wurde eine halbrunde, von 8 Säulen getragene Pergola errichtet. Der Aussichtspunkt befindet sich an einer erhöhten Stelle und ist über eine Treppe erreichbar. Ende 2010 wurde hier eine Rampe für Personen mit eingeschränkter Mobilität angebaut.

Wenn es die Wetterbedingungen erlauben, genießt man von diesem Aussichtspunkt einen wunderschönen Blick auf La Vega Lagunera, den Teide und den Zentralrücken Teneriffas sowie auf die Nord- und Südflanke der Insel.

Das Besucherzentrum Cruz del Carmen

Das Besucherzentrum Cruz del Carmen ist ein Förderprojekt der Regierung der Kanaren und wurde 1995 eingeweiht. Es verfügt über einen Eingangsbereich mit Betreuungs- und Empfangstresen, einen zentralen Gang und einen Raum mit einer Ausstellung über die natürlichen und kulturellen Werte von Anaga.

Das Zentrum liegt in dem allgemeinen Nutzungsbereich von Cruz del Carmen, dem Hauptzugang zum Landschaftspark Anaga.

Der Bau wurde an die Umgebung angepasst und ist von einem Wald umgeben, der öffentlich zugänglich ist und der Stadtverwaltung von La Laguna untersteht.

Die Außenwände sind mit Naturstein verkleidet. Die Eingänge und Innenräume sind für alle zugänglich.

Der kanarische Feuchtwald

Obwohl traditionell der Begriff Laurisilva (das lateinische Wort für Lorbeerwald) verwendet wurde, um diesen Waldtyp zu benennen, der typisch für die atlantischen Archipele wie die Kanaren, Madeira und die Azoren ist, wird derzeit der Ausdruck „Monteverde“ (Feuchtwald) bevorzugt.

Es handelt sich um einen Waldtyp, der vor mehreren hunderttausend Jahren einen Großteil des Mittelmeerbeckens bedeckte und aufgrund der Eiszeit und der Versteppung vollständig aus dieser Region verschwand. Wegen der milden klimatischen Bedingungen auf den atlantischen Inseln und den dort vorherrschenden Passatwinden, die konstant für Feuchtigkeit sorgen, haben in dieser Region Waldtypen überlebt, deren pflanzlicher Bestand wahre Relikte aus anderen Zeitaltern sind.

Es handelt sich um einen subtropischen Nebelwald, der typisch für feuchte, warme und normalerweise frostfreie Gebiete ist, mit großen Bäumen und Kletterpflanzen, deren Blätter dem Lorbeerbaum ähneln (breite Blätter, lanzettförmig, hart, immergrün), daher der klassische Name „Laurisilva“ (Lorbeerwald).

Ein typisches Merkmal ist die geringe Helligkeit im Inneren des Waldes. Die meisten Arten sind an den Lichtmangel gewöhnt; daher auch das intensive Grün der Blätter...

Diese Arten haben unterschiedliche Bedürfnisse. Einige sind eher Pioniere und weniger anspruchsvoll, sie wachsen schneller (Gagelbaum, Baumheide, Spanische Besenheide…) und bilden günstige Voraussetzungen für die anderen Arten, die vorherrschen, wenn das Ökosystem weiter fortentwickelt ist.

Andere dagegen sind anspruchsvoller, wachsen aber auch stärker und umschließen und ersetzen dann auch die erstgenannten, da diese mehr Licht benötigen.

Zu den typischsten Bäumen des fortentwickelten Waldes dieser Region zählen Lorbeerbäume, Portugiesische Kirschlorbeerbäume, eine Stechpalmenart (Ilex perado)...


 
Andere Daten
Baumarten in der Gegend der Wegkreuzung Cruz del Carmen

  • Lorbeerbaum (Laurus novocanariensis)
  • Portugiesischer Kirschlorbeer (Prunus lusitanica ssp. Hixa)
  • Gagelbaum (Myrica faya)
  • Indische Persea (Persea indica)
  • Kanarische Stechpalme (Ilex canariensis)
  • „Naranjero“ (Ilex perado ssp. platyphylla)
  • Spanische Besenheide (Erica scoparia)
  • Kanarenschneeball (Viburnum rigidum)
  • „Palo blanco“ (Picconia excelsa)
  • „Sanguino“
Weitere allgemein vorkommende Pflanzen

  • Nobles Hasenohr (Phyllis nobla)
  • Kanarenhahnenfuß (Ranunculus cortusifolius)
  • Balsamstrauch (Cedronella canariensis)
  • Großblättriges Kanaren Johanniskraut (Hypericum grandifolium)
  • „Flor de Mayo“ (Senecio webbi)
  • Kanarischer Fingerhut (Iisoplexis canariensis)
  • Klettermäusedorn (Semele androgina)
  • Kanarenefeu (Hedera canariensis)
  • Fiederspaltige Andryala (Andryala pinnatifolia)
  • Blättenchenreiche Drüsenfrucht (Adenocarpus foliolosus)
  • Kanarenenzian (Ixanthus viscosus)